Deutsche Christen DC

Wikipedia-Artikel

Vorbemerkung:

„Die Deutschen Christen (DC) waren eine rassistische, antisemitische und am Führerprinzip orientierte Strömung im deutschen Protestantismus, die diesen von 1932 bis 1945 an die Ideologie des Nationalsozialismus angleichen wollte.“ (Zitat aus wikipedia).

Die Deutschen Christen veröffentlichten auch Gesang- und Liederbücher. Der Vollständigkeit halber werden auch diese hier aufgeführt. Wir bringen jedoch hiermit deutlich zum Ausdruck, dass wir uns vom Inhalt einzelner Lieder distanzieren, sofern diese rassistisches oder antisemitisches Gedankengut verbreiten. Liederbücher aus der Zeit von 1933-1945, die eindeutig keine „christlichen“ Lieder enthalten, werden hier nicht aufgeführt.
Zu weiteren vergleichbaren Liederbüchern siehe auch den Unterordner „Die Kommende Kirche“ bei der Bremischen Evangelischen Kirche. Als Gegenpol zu dieser Seite „Deutsche Christen“ vgl. den Unterordner „Bekennende Kirche“. Dort werden auch Liederbücher aufgeführt, die nicht eindeutig einer der beiden Gruppierungen zugeordnet werden können.
Zum Thema „Liederbücher der Deutschen Christen bzw. der Bekennenden Kirche“ gibt es ein interessantes Buch von Matthias Biermann mit dem Titel: „Das Wort sie sollen lassen stahn…“ – Das Kirchenlied im „Kirchenkampf“ der evangelischen Kirche 1933-1945, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 2011 (aus der Reihe: Arbeiten zur Pastoraltheologie, Liturgik und Hymnologie, hrsg. von Lutz Friedrichs, Eberhard Hauschildt, Franz Karl Praßl und Anne Steinmeier, Band 70).

Die Informationen auf dieser Seite wurden überwiegend diesem Buch entnommen.

Dichter der Deutschen Christen

W. Bischoff („Frisch auf, mein Volk, lasst froh uns singen“, Aufsatz bei Biermann Seite 294), Emanuel Hirsch, Guido Wilhelm Jutzi („Lasst uns sein, stark und rein“, Aufsatz bei Biermann Seite 297), Hermann Ohland, Walter Schäfer („Die Kirche Gottes steht im Streit“, Aufsatz bei Biermann Seite 291), Gustav Schüler, F. Just, A. Duhm, O. Mai, F. Woike.

Komponisten der Deutschen Christen:

Herbert Barbi, Adolf Daum, Ernst Daum, Fritz Schwadtke, Paul Schwadtke, W. Tränkler und Bruno Wamsler. Die Namen dieser Komponisten sind im Liederbuch „Lieder für Gottesfeiern“ entnommen. Es dürfte sich somit wohl ausschließlich um zeitgenössische Komponisten der DC handeln.

Liederbücher der „Deutschen Christen“
Viele davon befinden sich nicht in unserer Sammlung. Dies ist besonders gekennzeichnet.

So singen Deutsche Christen
hrsg. von Albert Protz
Berlin, 1934
52 Lieder, davon 16 mit eigener neuer Weise. Mit Neuübersetzung des niederländischen Dankgebets „Wir treten zum beten“. Mit Biographien der 20 Autoren, darunter 12 Pfarrer.
Nicht vorhanden.

Deutsche Kirchenlieder zur Erneuerung des Gemeindegesangs
Im Auftrag des Evang.-Luth. Landeskirchenamtes Sachsens hrsg. von Oberlandeskirchenrat a.D. Adolf Müller und Landeskirchenmusikdirektor Alfred Stier 8. Auflage
Dresden, 1937
Vorwort; Lieder Nr. 1 (717)-56 (772); Verzeichnisse (alphabetisch und sachlich)
(1. Auflage: Juni 1934)
Anmerkung: Die Sächsische Landeskirche war damals deutschchristlich gesinnt, weshalb der Anhang hier genannt wird. In diesem Liederbüchlein wurden die Texte vieler Lieder verändert.
Da es sich hier aber um einen offiziellen Anhang eines Landesgesangbuchs handelt, wird dieses Liederbüchlein auch im Unterordner „Bekennende Kirche“ aufgeführt.

„Volk will leben“
von Walter Schäfer
32 Lieder von ihm
Anm.: Es gibt wohl von Stier auch eine mehrstimmige Ausgabe zu diesem Liederbuch.
Nicht vorhanden.

„Neue Gesänge für die evangelische Christenheit“
von Christoph Müller mit Melodien von Gottfried Müller
Nicht vorhanden.

„Deutsche Lobgesänge“
von Karl Haack (Pfarrer in Breslau)
Deutsch-christl. Verlag
Dresden 1935
60 Dichtungen, von denen 6 mit einer eigenen Weise von Ernst August Voelkel versehen worden seien. Diese jedoch in einer separaten Ausgabe. Das Lied „Es reichen sich Geschlechter ihre Hände“ ist mit einer Melodie von Hermann Stephani auch im Dt. Pfarrerblatt 1936, S. 747 abgedruckt. Diese Ausgabe des Blattes enthält 17 Lieder (vgl. hierzu Seite 259/260 des Buches von Biermann).
Nicht vorhanden.

„Unsere Kampflieder“
hrsg. vom Nationalsozialistischen Pfarrer- und Lehrerkreis des Wieratales/Thüringen, Weimar, 1933
Nicht vorhanden.

„Liedbuch für Feiern, Zusammengestellt von Kurt Thieme“
Hrsg. Deutsche Christen, Nationalkirchliche Bewegung e.V.
Verlag Deutsche Christen, Weimar, 1937
Vorwort von Jul. Leutheuser, Eisenach 1937; Lieder Nr. 1-138 nur Texte; Anhang: Anmerkungen und sachliche Inhaltsübersicht; 1. Zur Ausgestaltung der Mitgliederabende, für deutsche Volksabende und Feiern im Saal und im Freien; 2. Lieder für Gottesfeier in der Kirche; 3. Heldengedenken und Totenfeier, 4. Erntedank, 5. Für Vorweihnachten und Christfeiern; 6. Verzeichnis derjenigen Lieder, welche in besonderer Weise zur Ausgestaltung von Feiern Verwendung gefunden haben; alphabetisches Inhaltsverzeichnis; Gesamtinhaltsverzeichnis
(1. Aufl. 1934, 4. Auflage 1938; Die Anzahl der Lieder verdoppelte sich bis zur 4. Auflage; in der 1. Aufl. waren es nur 73 Lieder. 5. Aufl. 143 Lieder.)

„Aufwärts zu klingenden Weiten“
Liederbuch für die deutsche Jugend in Kirche – Schule – Haus, zusammengestellt von Pfarrer Max May, Appolda,
1. Aufl. 1936 mit 145 Lieder, 7. Aufl. 1940 173 Lieder.
Nicht vorhanden.

„Liedblätter Deutsche Christen. Nationalkirchliche Einung“
gebunden in Minden Kommunal-Archiv). Es soll 26 Ausgaben gegeben haben. Nach anderen Angaben nur 18 (diese umfassen 70 Lieder, von denen einige in das Gesangbuch „Großer Gott wir loben dich“ aufgenommen wurden. Da die Namensänderung in „Nationalkirchliche Einung“ erst 1938 erfolgte, ist die Herausgabe dieser Liedblätter ab 1936 nicht richtig nachvollziehbar.
Nicht vorhanden.

„Lieder des erwachten frommen Deutschland“
hrsg. von den Thüringer DC. 70 Lieder, davon 75 % neue Lieder.
Als Anhang zum Gesangbuch konzipiert. Die Lieder sind aus den vorgenannten „Liedblättern“ übernommen worden.
Nicht vorhanden.

„Der neue Choral“
Ein Liederbuch für alle christgläubigen Deutschen,
Ausgabe A, 1. Folge
Ichtershausen, 1938
Nur 10 neue Lieder.
Nicht vorhanden.

Lieder für Gottesfeiern
Verlag Deutsche Christen
Weimar, 1938
Zum Geleit; Lieder Nr. 800-839 mit einst. Noten; Eine Ordnung der sonntäglichen Gottesfeier; alphabetisches Verzeichnis (I. Choräle für Gemeindegesang; II. Geistliche Volkslieder für Gemeinde- und Chorgesang);
Anmerkung: Die vorliegende Sammlung beginnt mit der Nr. 800, damit sie jedem der einzelnen Gesangbücher in den verschiedenen Gauen unseres Vaterlandes als Anhang beigefügt werden kann, ohne daß Irrtümer beim Ankündigen der Liednummern vorkommen werden.
Die Texte stammen mehrheitlich von Hermann Ohland, einzelne Lieder aber auch von Ernst Moritz Arndt, Friedrich Lienhard, Heinz Steguweit, Matthias Claudius, Heinrich Unacker, Herbert Böhme, Fritz Veigel, Annemarie Koeppen, Fritz Woike, Rudolf Heubel und Hermann Roth. Somit können einige jedoch nicht den DC zugeordnet werden (schon wegen ihrer Lebensdaten).
Die Weisen der Lieder stammen von Herbert Barbi, Adolf Daum, Ernst Daum, Fritz Schwadtke, Paul Schwadtke, W. Tränkler und Bruno Wamsler.

Großer Gott wir loben dich – Der neue Dom
Hrsg. vom Verlag für deutschchristliches Schrifttum
1. Auflage München, 1941
Inhaltsübersicht; Lieder Nr. 1-339; Über Herkunft der Texte und Weisen; Verzeichnis der Lieder nach dem Inhalt; alphabetisches Verzeichnis; Quellenverzeichnis
Anm.: Der Herausgeber dieses Gesangbuchs war die „Kirchenbewegung Deutsche Christen“, später „Nationalkirchliche Einung“ in Thüringen mit verbündeten Landeskirchen. Trotz großem Interesse wurde dieses Gesangbuch jedoch in keiner Landeskirche offiziell eingeführt.